Bericht Jerzer Turnierwochenende

Jerzer Vierfach-Turnierwochenende mit vier unterschiedlichen Siegern – Artur Merke – Mathias Hahnel – Robert von Hering und Daniel Bialk tragen sich in Siegerlisten ein – Teilnehmerschwund bei allen vier Turnieren

58. NDEM:

Mit 95 Teilnehmern hätte man beim veranstaltenden TKV Jerze für das Jerzer Vierfachturnierwochenende Anfang Mai in glückliche Gesichter geblickt. Diese 95 Spieler kamen dann auch … allerdings addiert aus 60 Startern für die NDEM und 35 für die 22. Bockenemer Stadtmeisterschaft. Lediglich vor 22 Jahren bei der NDEM in Leck starteten das letzte Mal weniger Kicker bei einer NDEM. Die angetretenen 35 Kicker bei der 22. Bockenemer Stadtmeisterschaft bildeten sogar den absoluten Negativrekord.  Bereits an den Turniertagen wurde Ursachenforschung betrieben. Lag es an dem Termin (etwas eingeklemmt zwischen dem 1. Mai und Christi Himmelfahrt), der eigenen familiären Planung, Konfirmationsterminen, den gestiegenen Kosten für Turnierbesuche, dem fehlenden Nachwuchs oder oder oder? Einige Antwortversuche folgen in den Interviews am Ende.

Auf jeden Fall konnten die angetretenen Kicker über zwei Tage Spitzentipp-Kick fast in der Mitte Deutschlands bestaunen. Den Anfang machte die NDEM am Samstag. Die 60 Starter wurden in Sechsergruppen gelost, von denen die besten vier weiterkamen. Bereits hier gab es die ersten Favoritenstürze: Der NDEM Sieger 2014 Oliver Schell (Balltick Kiel) wurde in Gruppe drei Tabellenletzter und musste Artur Merke (Hirschlanden), Michael Kalentzi (vereinslos), Jochen Hahnel (Preußen Waltrop) und André Bialk (Spandauer Filzteufel) beim Einzug in Runde zwei zusehen. In Gruppe 6 erwischte es den amtierenden ODEM Sieger Frank Hampel (Frankfurt), der als Fünfter hinter Max Bartels (Drispenstedt), Achim Schmidt (Schlachtenbummler Bochum), Kai Schäfer (Grönwohld) und Christian Reymann vom Gastgeber Jerze das Nachsehen hatte und sogar als gesetzter Spieler ausschied. Auch Patrick Malessa von Celtic Berlin konnte in Gruppe 8 das Ticket zur zweiten Runde nicht buchen: in einer starken Gruppe wurde er hinter Marcel Kreuzweiß (Jerze), Fabio de Nicolo (Grönwohld), Marcus Socha (Drispenstedt) und Alexander Beck (Frankfurt) mit 5:5 Punkten und 19:16 Toren nur Fünfter und am Ende unglücklicher 41. Weiterhin mussten  u. a. Daniel Bialk und Detlef Schirmer (beide Spandauer Filzteufel) und  Arnold Gotzhein (Preußen Waltrop) ihr Köfferchen packen.

In der zweiten Runde in ähnliches Bild: zwar blieb das Ausscheiden der ganz großen Namen aus, aber sicherlich hatten sich auch Martin Leinz (Flamengo Berlin), Mathias Hahnel (Kaiserslautern), Michael Zazcek (Grönwohld) oder Max Bartels (Drispenstedt) mehr als Runde zwei zugetraut.

Für die alten Hasen ungewohnt, für den erfahren Turnierveranstalter leider Realität: Runde drei war zugleich die Vorschlussrunde, in der das Teilnehmerfeld von den üblichen 24 auf die besten 12 zusammengestrichen wurde. In Gruppe 1 erwischte es das Trio Myrko Baumgart (Adersheim), Marcel Kreuzweiß (Jerze) und Detlef Bastian (Wolfsburg), die Benjamin Buza (Frankfurt), Max Daub (Hirschlanden) und überraschend auch Simon Hansen (Balltick Kiel) den Vortritt lassen mussten. In Gruppe 2 triumphierten Andre Bialk (Spandauer Filzteufel) und der Celtic Berliner Christian Kuch die Gruppe und ließen gerade noch Platz für den Routinier Jens Foit, der sich ganz neu Preußen Waltrop angeschlossen hat. Das Nachsehen hatten Christian Reymann (Jerze), Peter Deckert (Celtic Berlin) und Jens Käthner (Adersheim). In Gruppe 3 ging es am engsten zu. Zweimal 6:4 Punkte für Artur Merke (Hirschlanden) und Tobias Witte (Jerze) bedeuteten den Endrundeneinzug. Dahinter hatte Lokalmatador Christoph Ihme (Wolfsburg) im direkten Vergleich gegen Alexander Beck (Frankfurt) mit je 5:5 Punkten das Nachsehen. Für Ihme blieb dann am Ende der wenig tröstliche Platz 13 übrig. Mit je 4:6 Punkten logierten Jochen Hahnel (Preußen Waltrop) und Kai Schäfer (Grönwohld) knapp dahinter. Auch in Gruppe 4 entschied der direkte Vergleich. Max Gottschalk (Celtic Berlin) ging als Tabellenführer in die Endrunde. Dahinter folgte Robert von Hering (Balltick Kiel) mit 6:4 Zählern. Aufgrund des 5:4 Erfolges über Marcus Socha (Drispenstedt) löste der Grönwohlder Fabio de Nicolo das letzte Endrundenticket. Markus Schnetzke (Jerze) und Christian Lorenzen (Celtic Berlin) mussten ihr Köfferchen packen.

In der Endrundengruppe A trafen Robert von Hering, Benjamin Buza, Max Gottschalk, André Bialk, Fabio de Nicolo und Simon Hansen aufeinander.  Nach zwei Runden hatten Gottschalk und de Nicolo die Maximalausbeute von 4 Punkten auf dem Konto, von Hering und Buza folgten mit je 2 Zählern. Dabei filetierte Buza mit 9:1 von Hering… eine Vorentscheidung? Nein, weit gefehlt. In der dritten Runde schraubte de Nicolo sein Punktekonto auf 6 Zähler durch den Erfolg über Buza, während sich von Hering und Gottschalk schiedlich friedlich 2:2 trennten. In Runde 4 dann so etwas wie eine Vorentscheidung als Gottschalk mit 3:2 gegen de Nicolo gewann und damit mit 7 Zählern de Nicolo auf Platz zwei mit 6 Zählern verwies. In der letzten Runde hatte sich die Dramatik noch was Besseres aufgehoben. Gottschalk ging mit 1:5 gegen Hansen unter und musste auf Schützenhilfe von Robert von Hering hoffen, der dies mit einem 5:4 Erfolg über de Nicolo erreichte. Damit zog Gottschalk nach dem Finalerfolg bei der diesjährigen Berliner Pokalmeisterschaft erneut ins Finale ein. Robert von Hering krönte seine gute Leistung mit Tabellenplatz zwei vor Fabio de Nicolo und Benjamin Buza. Mit Platz 5 in der Gruppe und Platz 9 am Ende konnte Simon Hansen sein bislang bestes Sektionsturnierergebnis einspielen. Für André Bialk war in der Endrunde die Luft raus.

In Gruppe B agierten Tobias Witte, Jens Foit, Max Daub, Alexander Beck, Artur Merke und Christian Kuch. Nach drei Runden lief alles auf ein vereinsinternes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Artur Merke und Max Daub hinaus. Beide hatten nach einem gemeinschaftlichen Unentschieden untereinander je 5:1 Zähler auf dem Konto. Dahinter war nur Jens Foit mit 4:2 Punkten zumindest etwas in der Lage, Schritt zu halten. In Runde vier dann die Vorentscheidung. Foit und Daub spielten gegeneinander unentschieden und Merke zerlegte Beck mit 7:2. In der letzten Runde zeigte Merke dann beim 6:1 gegen Witte, dass er mit 9:1 Punkten ganz klar ins Finale wollte. Mit 8:2 Punkten belegte sein Vereinskamerad Daub Platz zwei und verwies Foit auf Platz 3. Mit Platz vier konnte der beste Jerzer Akteur Witte mehr als zufrieden sein, verwies er doch  Bundesligakicker Alexander Beck auf Platz fünf. Christian Kuch hatte mit 0:10 Punkten eine wohl mehr als gebrauchte Endrunde erwischt.

Das Finale unter 30 Zuschauern zwischen Artur Merke und Max Gottschalk war stark taktisch geprägt. So fiel dann erst eine halbe Minute vor dem Ende der ersten Hälfte das 1:0 für Gottschalk, bezeichnenderweise durch ein quasi Eigentor, als der Ball von der eigenen Abwehr ins Tor tropfte. Merke kam jedoch Mitte der zweiten Halbzeit durch einen fluffigen Aufsetzer auf 1:1 heran. Als sich der souveräne Schiedsrichter Markus Schnetzke und nahezu alle Zuschauer in der Schlussminute schon fast auf eine Verlängerung eingestellte hatten, fiel durch einen Aufsetzer von hinten das 2:1 für Merke, der nach folgenden bangen 15 Sekunden der regulären Spielzeit mit einem Schrei der Freude die Arme in die Höhe riss. Herzlichen Glückwunsch an Artur Merke, der sich nach dem ODEM 2015 zum zweiten Mal in die Siegeslisten eines Sektionsturniers eintragen konnte.

3. Jerzer Dorfpokal:

Beim zweiten Turnier des Tages wurde der 3. Jerzer Dorfpokal für alle ausgeschiedenen Spieler der ersten beiden Runden ausgetragen. Mit 30 Kickern waren damit fast alle Starter vertreten. In zwei Runden wurde das Teilnehmerfeld auf die Endrunde der besten 12 reduziert.

In Gruppe A traf der an Nr. 7 bestplatzierte Ranglistenspieler und Favorit Mathias Hahnel aus Kaiserslautern auf Rainer Zech (Drispenstedt), Olaf Holzapfel (SG Hannover), Alexis Kalentzi (vereinslos), Martin Leinz (Flamengo Berlin) und Daniel Bialk (Spandauer Filzteufel). Hahnel konnte dabei seiner Favoritenrolle gerecht werden. Lediglich im bedeutungslosen letzten Spiel gegen Holzapfel leistete er sich eine Niederlage und zog mit 8:2 Punkten zu Recht ins Finale ein. In Gruppe B gab es keinen eindeutigen Favoriten: Gerald Kretlow und Peter Tuma (beide vereinslos) trafen auf Erich Peters (Celtic Berlin), Hardy Schau (Spandauer Filzteufel), Arnold Gotzhein (Preußen Waltrop) und Dirk Kandziora (Drispenstedt). Nach drei Runden führte Schau mit 5:1 Punkten vor Peters und Kandziora. Nach der Folgerunde, dem Unentschieden von Peters gegen Kandziora und dem Sieg von Schau gegen Kretlow hatte Schau mit 7:1 Punkten alle Trümpfe in der Hand. Im direkten Duell mit Peters sollte ein Unentschieden reichen. Dieses Unterfangen misslang jedoch. Durch die 4:6 Niederlage konnte Erich Peters mit 7:3 Punkten vor Hardy Schau ins Finale einziehen.

Das Finale zwischen dem Bundesligakicker Hahnel und dem Zweitligakicker Peters war eine enge Geschichte. Hahnel führte zwar zur Halbzeit mit 2:0, musste sich aber unter den Augen der 30 Zuschauer Anfang der zweiten Hälfte das 1:2 gefallen lassen. Mit etwas Glück und der Erfahrung schaukelte er die Partie jedoch nach Hause und gewann den Titel. Herzlichen Glückwunsch an Mathias Hahnel.

22. Bockenemer Stadtmeisterschaft:

Am zweiten Tag sah lange alles nach locker über 40 Teilnehmern aus. Nach diversen kurzfristigen Absagen tummelte sich dann jedoch nur 35 Kicker in der damit mehr als (über-)dimensionierten Bockenemer Ambergauhalle. Andreas Hofert vom veranstaltenden TKV Jerze entschied sich für einen harten Modus auf 24 in der ersten und 12 für die zweite Runde, wohlwissentlich, dass mit dem 1. Ambergaucup noch ein Turnier für alle ausgeschiedenen Spieler der ersten beiden Runden wartete.

Bereits in der ersten Runde war schon Endstation für einige namhafte Kicker. Der Jerzer NDEM Endrundenteilnehmer Tobias Witte erwischte einen rabenschwarzen Tag und schied sang- und klanglos aus. Zu ihm gesellten sich u.a. der Turnierprogrammschreiber Peter Deckert (Celtic Berlin) und die beiden Bochumer Schlachtenbummler Achim und Ulrich Schmidt.

In Runde zwei dann das übliche Bild: jeweils drei aus vier Sechsergruppen sollten die Endrunde erreichen. In Gruppe eins war Jochen Hahnel von Preußen Waltrop mit seinem Tipp-Kick Latein am Ende. In Gruppe zwei erwischte es den Jerzer Dorfpokalfinalisten Erich Peters von den Celticer Hauptstadtkickern. In Gruppe drei konnten sich Markus Schnetzke (Jerze) und Hardy Schau (Spandauer Filzteufel) fortan aufs Spielen des 1. Ambergaucups freuen, da die Stadtmeisterschaft für sie vorbei war. In der ausgeglichenen Gruppe vier zogen der am Vortag unglückliche Patrick Malessa (Celtic Berlin), Jens Foit (Preußen Waltrop) und der Jerzer Marcel Kreuzweiß in die Endrunde ein. Endstation war hier für die vereinslosen Peter Tuma und Michael Kalentzi sowie den Spandauer Filzteufel Daniel Bialk.

In Endrundengruppe A trafen die zwei Celtic Berliner Christian Kuch und Patrick Malessa auf die zwei Waltroper Arnold Gotzhein und Jens Foit. Marcel Kreuzweiß vom Veranstalter und André Bialk komplettierten die Gruppe. Nach drei gespielten Runden war die Gruppe noch recht eng zusammen. Malessa lag mit 5:1 Punkten vor Bialk (4:2) und mit jeweils 3:3 Zählern Kreuzweiß und Foit. Nach Runde vier schob sich das Feld weiter zusammen, so dass die letzte Runde mit dem Duell Foit (5:3 Punkte) gegen Malessa (6:2 Punkte) die Entscheidung bringen sollte. Hierbei triumphierte Foit knapp mit 4:3 und zog ins Finale ein. Dahinter waren mit Malessa, Bialk und Gotzhein gleich drei Spieler in der Reihenfolge mit 6:4 Punkten platziert.

In der Endrundengruppe B waren eher norddeutsche Duelle angesagt. Max Gottschalk und Christian Thieke vertraten Celtic Berlin, während Simon Hansen genau wie sein Vereinskamerad Robert von Hering (Balltick Kiel) nach der NDEM erneut in die Endrunde eingezogen waren. Berthold Nieder aus Drispenstedt und Christoph Ihme aus Wolfsburg verstärkten die Gruppe. Hierbei konnten sich nach drei Runden mit Gottschak und von Hering die beiden bestplatzierten Ranglistenspieler mit 6:0 Punkten absetzen. In der vierten Runde kam es dann zum Showdown der beiden. Dieses Duell konnte von Hering knapp mit 3:1 für sich entscheiden. Somit war ihm der Finaleinzug vor der letzten Runde nicht mehr zu nehmen. In der Abschlusstabelle reichte Gottschalk dann ein 1:1 gegen einen bärenstarken Nieder, um Platz zwei vor eben jenem Nieder zu sichern. Ihmes gute 6:4 Punkte reichten am Ende zum vierten Platz. Thieke und Hansen konnten nicht entscheidend eingreifen.

Das Finale zwischen Robert von Hering und Jens Foit war nach 9 Minuten eigentlich zu Gunsten des Kielers gelaufen. Von Hering führte mit 3:1 und der Drops schien gelutscht. Foit besann sich jedoch auf seine Nervenstärke und holte 15 Sekunden vor dem Ende den Anschlusstreffer und mit dem Schlusspfiff sogar das 3:3. In der Verlängerung entschied dann ein Klemmer aus dem Halbfeld von von Hering zum 4:3 Erfolg nach Verlängerung. Herzlichen Glückwunsch an Robert von Hering!

1. Ambergaucup:

Schwieriger gestaltete sich der Modus beim 1. Ambergaucup für alle ausgeschiedenen Spieler der ersten beiden Runden. Um ein recht paralleles Spielen zum Hauptturnier zu gewährleisten, entschied sich Jerzes Organisator Andreas Hofert nach reiflicher Überlegung zum Gruppenmodus mit angehängtem 16er Play-Off. Aus dem Gruppenmodus kamen der vereinslose Gerald Kretlow und der Celticer Peter Deckert aus der ersten und der Drispenstedter Robin Schmidt und Mike Witte aus Delligesn aus der zweiten Gruppe in Runde zwei.

Das 16er Play off wurde im Modus Best of 2 mit Endlos-sudden-death gespielt, d. h. derjenige, der nach zwei Spielen mehr Punkte hat, hat auch den Gesamtvergleich gewonnen. Beide Spiele werden separat betrachtet. Sollte nach zwei Spielen Punktgleichzeit herrschen, entscheidet ein sudden-death Spiel.

Nach dem Achtelfinale musste im Viertelfinale Daniel Bialk (Spandauer Filzteufel) im Duell gegen Peter Deckert über die Maximaldistanz gehen und zog nach dem 2:5 und 3:2 durch das 1:0 im sudden-death ins Halbfinale ein. Dort traf er auf den Jerzer Markus Schnetzke, der nach dem 7:4 und 6:7 ebenfalls im sudden-death gegen den Drispenstedter Robin Schmidt gewann. Im dritten Viertelfinale besiegte der Waltroper Jochen Hahnel nach 3:4 und 6:3 im sudden death den Filzteufel Detlef Schirmer. Lediglich Michael Kalentzi kam mit dem 7:2 und 6:1 über den vereinslosen Schweizer Christian „Chrigru“ Meister in zwei Spiele weiter.

Im Halbfinale machte Daniel Bialk mit 6:3 und 5:2 kurzen Prozess gegen Markus Schnetzke. Die andere Partie zwischen Jochen Hahnel und Michael Kalentzi ging über die Volldistanz. Hahnel war nach dem 3:2 und 2:3 glücklicher Sieger im sudden-death.

Das Finale ging genau wie das Finale der Stadtmeisterschaft in die Verlängerung, da es in der regulären Spielzeit zwischen Daniel Bialk und Jochen Hahnel noch 3:3 gestanden hatte. Bialk ging mit 4:3 in Front, postwendend glich Hahnel zum 4:4 aus. Ein guter Klemmschuss von Bialk entschied letzten Endes die Partie zum 5:4. Herzlichen Glückwunsch an Daniel Bialk, der nach der U18 DEM Meisterschaft zum ersten Mal überhaupt ein Turnier gewann. Bockenem scheint da ein gutes Pflaster zu sein.

 

Auf Ursachenforschung über die geringe Teilnehmerzahl machte sich dann der Verfasser dieser Zeilen und forderte von einigen Teilnehmern ein kurzes Statement zu folgenden Fragen:

1)      Wie hat es Dir gefallen?

Detlef Schirmer (Spandauer Filzteufel):  Wie immer hat es mir gut bei Euch gefallen. Das von Euch praktizierte rundum sorglos Turnierpaket ist immer wieder eine Reise wert.

Christian Meister (vereinslos): Sehr gut, siehe auch meinen Post auf Facebook.

Liebe Jerzer, herzlichen Dank für das tolle Tipp-Kick-Weekend in Bockenem. Leider erreichte man nicht die erhoffte TN-Zahl, Schade, das habt ihr echt nicht verdient!  Ich hätte aber eine Idee für die Neumitglieder-Gewinnung in Deutschland... Als ich heute um 21:45 Uhr den deutschen Zoll in Weil am Rhein passieren wollte, wurde ich von einem deutsch Zöllner gebeten, meinen Ausweis zu zeigen. Er fragte mich dann von wo ich komme. Ich antwortete ihm von Bockenem... erstaunlicher...weise kannte er diese Stadt nicht. Ich erklärte ihm wo das in etwa liegt und auf die Frage, was ich dort gemachte hätte, antwortete ich ihm, dass ich an der NDEM im Tipp-Kick teilgenommen hätte. Das fand er einfach nur geil, weil er als Junge auch Tipp-Kick gespielt hätte...  Er fragte mich, ob er die Spieler sehen dürfe. Selbstverständlich bin ich mit dem Auto rechts rausgefahren und er rief seine Kollegen. Am Schluss standen fünf deutsche Zöllner um mein Auto und wollten alle die Spieler in die Finger nehmen. Einer fragte mich, ob ich auch eine Platte dabei hätte. Das musste ich verneinen, was sie alle bedauerten, da sie doch gerne mit mir Tipp-Kick gespielt hätten. Also liebe Kollegen des DTKV schreibt dem deutschen Zoll in Weil am Rhein, dort gibt es Interessenten.

Achim Schmidt (Schlachtenbummler Bochum): Es war wie immer nett bei euch. Alles ist gut geplant, der zeitliche Ablauf ist zügig und die Preise okay.

Andrè Bialk (Spandauer Filzteufel): Mir hat das Turnier hervorragend gefallen. Doppelturnier, Turniere für die Ausgeschiedenen. Mehr spielen geht nur bei mehr Teilnehmern. Gesamtpaket: Platten, Halle, Verköstigung, alles hat gestimmt.

Artur Merke (Hirschlanden):  Wie immer bestens organisiert und mit leckerer Verpflegung. wenn es noch eine gute Nahverkehrsverbindung zw. Hildesheim und Bockenem gäbe, wäre es kaum zu toppen.

Fabio de Nicolo (Grönwohld): Das Turnier hat mir und den Jungs sehr gut gefallen. Die Turniere, die ihr ausrichtet, sind generell immer super.

Robert von Hering (Balltick Kiel): Mir hat es, und das muss ich ganz ehrlich sagen, sehr gut gefallen in Bockenem. Ob das jetzt an der reibungslosen Organisation durch den TKV Jerze, an der netten Atmosphäre, an meinem eigenen spielerischen Erfolg oder doch am schönen Wetter lag? Ich schätze aber 30 %, 30 %, 30 %, 10 % (in der Reihenfolge).

Christoph Ihme (Wolfsburg): Das Tipp-Kick Wochenende der Jerzer war rundum gelungen. Gute Organisation, tolle Einladung, straffe und schnelle Durchführung des Turniers, die Rangliste war wenige Tage nach dem Wochenende aktuell. Essen und Getränke zu super fairen Preisen. Fast zu fair und freundlich!

2)      Bist Du mit Deiner Platzierung zufrieden?

Detlef Schirmer (Spandauer Filzteufel): Der Wermutstropfen ist natürlich mein persönliches Abschneiden bei den Turnieren. Selbstverständlich bin ich nicht zufrieden, aber dabei handelt es sich um ein persönliches Einzelschicksal. Nach dem Turnier ist vor dem Turnier.

Christian Meister (vereinslos): Hmm, mehr war für mich nach dem Spielerwechsel nicht drin.

Achim Schmidt (Schlachtenbummler Bochum): Wenn man das Turnier nicht gewinnt, ist man doch nie zufrieden. lol

Andrè Bialk (Spandauer Filzteufel): Ja, mit den beiden Platzierungen, also zweimal Endrunden-teilnahme, war ich sehr zufrieden. Der Vorteil war, dass ich nicht über mehr Runden gehen musste, mir kam also die geringere Teilnehmerzahl sogar entgegen. Persönlich war es mir wichtig in Hinblick auf den letzten Spieltag der 2. Bundesliga und nach dem Ausfall der Osterturniere Spielpraxis en masse zu bekommen, die Gegner zu studieren, bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Artur Merke (Hirschlanden): Das kann man wohl sagen :-)

Fabio de Nicolo (Grönwohld): Mit meiner Platzierung war ich zufrieden. Ein Junge von uns war ein bisschen enttäuscht, da er quasi mit fünf sehr guten Spielern in eine Gruppe kam und von Beginn an nie eine Chance hatte, die nächste Runde zu erreichen.

Robert von Hering (Balltick Kiel): Mit meinen Platzierungen bin ich, insbesondere angesichts einer sehr schwachen Erstrunde am Samstag, sehr zufrieden.

Christoph Ihme (Wolfsburg): So lange ich nicht gewinne, bin ich nicht zufrieden, ich werde aber trotzdem wiederkommen.

3)      Warum kamen Deiner Meinung nach trotz Zugpferd NDEM nur 60 Teilnehmer nach Bockenem (und zur Bockenemer Stadtmeisterschaft gar nur 35 Starter)?

Detlef Schirmer (Spandauer Filzteufel): Warum die Teilnehmerzahl so gering war, ist schwer zu beantworten. Ich denke eine Tendenz zum Teilnehmerschwund ist grundsätzlich in letzter Zeit erkennbar. Die Anzahl der gelisteten Spieler in der Turnierrangliste bestätigen diesen Trend, den vor wenigen Jahren waren es mindestens 100 Spieler mehr. Sicherlich sind auch finanzielle Sowie familiäre Gründe anzuführen. Erstaunlich ist das Teilnehmer aus Eurer Region ferngeblieben sind. Hat man doch ein tolles Turnier vor der Tür. Am Sonntag gab es einen Spieltag der Verbands- oder Regionalliga Nord. Etwas unglücklich gewählter Termin. Rechnerisch somit min 12 Spieler.

Christian Meister (vereinslos): Das kann ich als Schweizer nur schlecht beantworten. Für uns Schweizer (und dann auch Süddeutsche) ist der Weg weit und die ersten Frühlingstage sowie Ferien waren wohl dann doch für viele hinderlich den Weg auf sich zu nehmen.

Achim Schmidt (Schlachtenbummler Bochum): Um die Frage nach den lediglich 60 Teilnehmern zu beantworten reicht auch kein Zehnzeiler aus. Eigentlich muss man auch die Leute fragen, die nicht an diesem Turnier teilgenommen haben. Die 60 Anwesenden sind der falsche Ansprechpartner.

 

Andrè Bialk (Spandauer Filzteufel): Für mich ist das unerklärlich. Es zeigt ganz brutal, dass TK nur die 3. oder 4. Geige bei den Freizeitgestaltungen spielt. Auch Ostern gab es schon einen starken Teilnehmerschwund. Ich bin gespannt auf die nächsten Turniere und deren Teilnehmerzahlen.

Artur Merke (Hirschlanden): Meine Vermutung ist, dass es am Termin lag. mit einem Brückentag vor der NDEM und einem nach der NDEM haben wohl einige die Zeit anders verplant. Auch hat man viel von Kommunions-/Konfirmationsterminen gehört.

Fabio de Nicolo (Grönwohld): Meine Theorie in Puncto Teilnehmerzahl ist die, dass viele Tipp-Kicker gerade in dem Alter sind, Familien zu gründen bzw. junge Kinder haben. Dadurch beschränken sich u.a. die Wochenenden, was Tipp-Kick angeht. Geographisch gesehen ist Bockenem natürlich der ideale Austragungsort und der Termin war auch ok. Hätte auch wesentlich mehr Teilnehmer aus dem umliegenden Umfeld erwartet.

Robert von Hering (Balltick Kiel): Es ist wahrscheinlich sinnvoller, diejenigen zu fragen, die NICHT da waren.

Christoph Ihme (Wolfsburg): Diese Frage ist schwer zu beantworten. Es lag vielleicht an vielen einzelnen Punkten. Es wurden in Berlin keine beleghaften Einladungen verteilt. Der Termin des Turniers wurde zwischen den 3. und 4. Spieltag in der 1. und 2. Bundesliga gelegt und lag ggf. ungünstig. Zudem waren kaum Südteilnehmer vorhanden. Ebenso glänzte der Westen mit Abwesenheit. Durch die Maifeiertage und das tolle Wetter sind die üblichen Verdächtigen ggf. in ein verlängertes Wochenende gefahren. Vielleicht verliert Tipp-Kick bei vielen an Attraktivität und die Familie rückt in den Vordergrund.

4)      Was kann man Deiner Meinung nach gegen den (vielleicht drohenden) Teilnehmerschwund (die ODEM hatte auch "nur" 75 Teilnehmer) unternehmen?

Detlef Schirmer (Spandauer Filzteufel): Um die Teilnehmerzahlen wieder zu steigern, sollte meines Erachtens über den Verband unter Einbindung der Vereine eine Vorschlagssammlung durchgeführt werden.

Christian Meister (vereinslos): Schwierig zu sagen… Es gibt wohl kein Patentrezept. Es bleibt nichts anders übrig als überall Werbung für unseren geilen Sport zu machen (siehe wiederum meinen Post auf Facebook). Ich hoffe einfach, dass dies nur eine Momentaufnahme ist und sich viele nach den Sommerferien wieder an die Turniere bewegen.

Achim Schmidt (Schlachtenbummler Bochum): Vielleicht sollte jeder Verein in Zukunft separat angeschrieben werden. Da Sektionsturniere auch immer sehr an den Geldbeutel gehen, könnten für alle Teilnehmer mit Übernachtung gesonderte Angebote erstellt werden. z:B.: ein Zehner Eintritt für beide Tage, Getränke- und Essensgutscheine, ab 4 Teilnehmer eines Vereins ein Sonderpreis. (Ich weiß, das macht den Kohl nicht fett). Der fehlende (jugendliche) Nachwuchs ist aber das Hauptproblem. Jeder normale Mensch, der etwas von Tipp-Kick hört, denkt doch, wir spielen auf dem Ausrollfeld und mit den Figuren aus den Achtzigern.

Andrè Bialk (Spandauer Filzteufel): Ich habe leider keine absoluten Rezepte. Weiterhin Turniere, möglichst als Doppelveranstaltungen, anbieten. Noch mehr Werbung machen, Vereine - wie früher - persönlich anschreiben. Vielleicht ermüdet es auch, dass immer die gleichen Spieler gewinnen und es eine Mehrklassen-Gesellschaft gibt. Vielleicht neue Turniermodelle wie wildcards für eine Endrundenteilnahme. Für die teilnehmende Jugend noch mehr Reize setzen. Jetzt am WE waren dank Fabio doch eine Menge Jugendliche da. Hier hätte man parallel eine U18-NDEM ausspielen können oder zumindest 2 Pokale (U18, U16) hinstellen können. Oder Gleitlagerspieler als Preis. Die hätten sich bestimmt darüber gefreut und der Reiz wäre noch höher gewesen wieder an einem Turnier teilzunehmen.

Artur Merke (Hirschlanden): Bei der ODEM liegt es am Ostersonntag. an einem Ostersamstag würden viel mehr die ODEM besuchen. Die Teilnehmerentwicklung war schon immer von Höhen und Tiefen begleitet. Wir müssen in Zukunft trotzdem mehr in den sozialen Medien und vor allem mit wirklich coolen Videos auf uns aufmerksam machen.

Fabio de Nicolo (Grönwohld): Wir müssen uns noch mehr um Nachwuchs bemühen. Kai Schäfer und meine Wenigkeit sind in den Bereich der Ganztagsschule gegangen. Das scheint ein guter Weg zu sein. Aus meiner AG entsteht zur nächsten Saison eine Mannschaft. Ich lege den Fokus nun auch auf Nachwuchsarbeit und gebe dafür die Bundesliga auf. Wir sollten auch medial noch aufmerksamer sein, ich fänd es schön, wenn wir einen eigenen Youtube-Kanal (DTKV) und einen Medienbeauftragten hätten, der Interviews führen und Events filmen könnte. Diese Videos müssten dann in diesem Kanal gesammelt werden. In vielen Gemeinden und Städten müssten sich Vereine bei den Ferienpassaktionen beteiligen. Hier biete ich in diesem Jahr auch zwei Angebote für die Stadt Husum an, der Zugang in Schulen mit Ganztagsbereich verspricht aber eine bessere Erfolgsquote, da eine besserer Rhythmus für Kinder und Jugendliche vorhanden ist

Robert von Hering (Balltick Kiel): Wir richten im nächsten Jahr die NDEM aus und machen uns einfach als Ziel, ein größeres Startfeld zu erreichen als Bockenem 2018. Das Erreichen dieses Zieles steht und fällt natürlich mit euch allen da draußen. Kommt an die Förde! Familienausflug an der Ostsee mit Tipp-Kick-Sport oder so!

Christoph Ihme (Wolfsburg): Diese Frage ist schwer zu beantworten. Dieses Jahr finden in Berlin 2. Tipp-Kick Highlights statt. An Ostern trifft man sich traditionell für die ODEM. Ende September findet dort ebenso die DEM statt. Da Berlin zwar gut zu erreichen ist, jedoch nicht zentral liegt, denke ich, dass hier viele Tipp-Kicker die DEM bevorzugen und sich schlussendlich für das größere Event entscheiden/entschieden haben. Vielleicht lag der Termin Ende März und Mitte Mai einfach ungünstig und eine sehr gut besetzte WDEM, DEM und SDEM widerlegen diese These.